Die Ermlandfamilie und Polen

von Johannes Götz

Die Entwicklung der Beziehungen der Ermlandfamilie zu Polen und zum polnischen Ermland/Warmia (1935-2005) hat Hanna Teschner in ihrer Diplomarbeit behandelt.Eine gekürzte und überarbeitete Fassung steht in der neuen Ausgabe der ZGAE. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung Ihrer Ergebnisse:
 
Hanna Teschner, Die Entwicklung der Beziehungen der Ermlandfamilie zu Polen und zum polnischen Ermland/Warmia (1935-2005)
 

Die Ermländer bilden nur eine kleine Bevölkerungsgruppe innerhalb der katholischen Kirche Deutschlands. Ihre Beziehungen zu Polen sind im Unterschied zu anderen kirchlichen Gruppen oder Initiativen, die sich um den deutsch-polnischen Dialog bemühen, von Besonderheiten geprägt. Die katholischen Ermländer verbindet eine Region im ehemaligen Ostpreußen mit den katholischen Polen, die jetzt dort ihre Heimat haben. Die Beziehungen der heimatvertriebenen Ermländer zu Polen, ihre Sicht auf das Nachbarvolk und die Einstellung ihm gegenüber haben sich seit dem Briefwechsel der deutschen und polnischen Bischöfe im Jahre 1965 bis zur Wahl eines deutschen Papstes 2005 stark gewandelt. Die vorliegende Abhandlung beruht auf den Selbstzeugnissen der Ermländer, wie sie sich insbesondere in ihrem Nachrichtenblatt, den Ermlandbriefen, spiegeln.

Die Ermländer nahmen zunächst eine abwartende Position im deutsch-polnischen Dialog ein. Bis 1972, als das Ermland eine polnische Diözese wurde, war die Beschäftigung mit Polen vornehmlich mit heimatpolitischen Anliegen verbunden. Einen Einschnitt bedeutete die politische Wende 1989/1990. Von 1991 nahmen die deutsch-polnischen Kontakte stark zu. In den Kontakten auf der Ebene des Klerus ging es hauptsächlich um die im Ermland verbliebenen Deutschen. Anliegen der deutschen Minderheit, deren Gottesdienste und deren kirchliches und gesellschaftliches Leben wurden geregelt. In ähnlicher Weise verfolgte das Ermländische Landvolk primär das Anliegen, die Lebensbedingungen für ermländische Bauern deutscher Abstammung zu verbessern. Die deutsch-polnischen Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft Junges Ermland heben sich von denen der anderen Gruppen in mehrfacher Hinsicht ab. Der Jugendgruppe ging es nicht in erster Linie um Bildungsziele sondern um Kontakte und Begegnungen. Die Kontakte zwischen deutschen und polnischen Jugendlichen sind ein besonderes Charakteristikum. Ihre Gottesdienste werden zweisprachig gestaltet. Einzigartig innerhalb der Ermlandfamilie ist die Einbindung der polnischen Gruppenmitglieder in die Struktur und Organisation der Gruppe. Entscheidend für die Entwicklungen der Kontakte nach Polen in allen Gruppen der Ermlandfamilie war das besondere Engagement einzelner Personen.

Den vollständigen Aufsatz finden Sie in Band 57 der ZGAE.

Zurück